Die Waffenruhe in Gaza bedeutet für die Menschen einen Neuanfang. Sie hoffen darauf, endlich in Frieden und ohne Angst leben zu können.
Denn bereits seit zwei Jahren ist die humanitäre Situation in Gaza unerträglich. Die Menschen haben alles verloren, ihre Häuser sind zu einem Großteil zerstört. Der Zugang zu Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung ist nach wie vor nicht sichergestellt. Die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung hilft seit Beginn des Konflikts, doch der Bedarf an Hilfsgütern ist massiv.
Die Waffenruhe erleichtert die Lieferung von Hilfsgütern. Abgesehen von Nahrungsmitteln und Gütern für die Grundversorgung, werden auch dringend Werkzeuge und entsprechende Geräte benötigt, um die gesamte Infrastruktur - wie etwa Wasser- und Stromnetz- wieder aufzubauen und Trümmer zu beseitigen.
Dafür müssen dringend mehr Hilfsgüter nach Gaza gelangen, als es bisher möglich war. Der Wiederaufbau wird lange Zeit in Anspruch nehmen.
Die Hygiene- und Wassersituation in Gaza ist katastrophal: Mehrere Familien teilen sich eine Toilette, die oft einfach nur ein Loch im Boden ist. Überall liegen Berge von Müll, wodurch das Grundwasser verschmutzt wird und sich gefährliche Krankheitserreger bilden. Das kann lebensgefährlich werden, denn Atemwegsinfektionen, Lungen- und Durchfallerkrankungen breiten sich rasant aus.
Den Menschen in Gaza steht oft nur ein halber Liter Trinkwasser pro Kopf und Tag zur Verfügung.
Eine weitere Herausforderung sind die Blindgänger, die zwischen den Trümmern liegen und von denen noch lange eine große Gefahr ausgehen wird.
Psychische Gesundheitsprobleme werden die Menschen zunehmend belasten, da sie nun nach Jahren der Flucht und der ständigen Angst, den Raum haben, das Erlebte zu realisieren und zu trauern.